Ein Apartment in Tokyo mieten


Ein Apartment in Japan mieten, kann vor allem am Anfang sehr kostspielig sein. Neben der ersten Monatsmiete, musst du mit weiteren Kosten wie dem Schlüsselgeld, den Maklergebühren und so weiter rechnen. Der Einzug kann daher leicht bis zu 3 oder 4 Monatsmieten betragen. Des Weiteren wirst du auch Möbel kaufen müssen, was weitere Kosten verursacht und solange du keinen sicheren Job mit einem ausreichenden Gehalt vorweisen kannst, wirst du einen Bürgen benötigen, welcher das Unternehmen, für welches du arbeitest, oder auch ein japanischer Freund sein kann.

Ein Apartment in Tokyo finden: Allgemeine Informationen

Nach ihrer Ankunft in Japan entscheidet sich der Großteil der Ankommenden dafür in einem „Share-House“ zu wohnen, da es sich hierbei um die einfachste und praktischste Möglichkeit handelt. Es gibt viele Gründe, warum sie sich zunächst für ein “Share-House” entscheiden, wie beispielsweise die billigere Miete, die Kontaktmöglichkeiten, die Flexibilität usw. Ein weiterer Grund ist, dass von den Agenturen zumeist mehrsprachiger Support bestehend aus internationalen Mitarbeitern angeboten wird. Nichtsdestotrotz entscheiden sich einige Neuankömmlinge dafür ein eigenes Apartment zu mieten, um mehr Privatsphäre zu haben.

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Ein Apartment in Tokyo mieten, ist nicht für jeden gleich einfach. Vermieter sprechen kaum Englisch und lehnen es oft ab ihre Apartments an Ausländer zu vermieten. Nichtsdestotrotz ist es auch als Ausländer möglich, ein Apartment zu finden. Eine weitere Herausforderung stellt das Finden eines japanischen Bürgen dar. Wenn du mit einem Arbeitsvisa nach Japan kommst, so wird dir dein Arbeitgeber bei diesem Prozess behilflich sein. Studenten fällt es hier deutlich schwerer die Voraussetzungen zu erfüllen, im Speziellen wenn es ihr erster längerer Aufenthalt in Japan ist und sie hier noch niemanden kennen. Zu guter Letzt, wenn du ein Apartment und einen finanziellen Bürgen gefunden hast, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit das Drei- oder Vierfache einer Monatsmiete aufbringen müssen bevor du einziehen kannst, um für Kaution, Schlüsselgeld (Geschenk an den Vermieter) sowie weitere damit verbundene Gebühren aufzukommen.

Die Größe eines Apartments in Japan bemessen

Japanische Wohnungsangebote beinhalten viele Informationen, aber einige von diesen können sehr verwirrend für Interessenten aus dem Ausland sein. Beispielsweise wird die Größe eines Apartments in Japan nicht wie in den westlichen Ländern in Quadratmeter, sondern in der Einheit “Tatami” angegeben, welche auch als “Jō” 畳 bezeichnet wird.

“Jō” ist eine traditionelle Maßeinheit in Japan. Auch heutzutage wird diese noch verwendet, um die Größe von Wohnhäusern oder Apartments anzugeben. Diese Beschreibung sagt jedoch nichts über das Material des Bodens aus, da dieser Tatami sein kann, jedoch nicht zwingend aus diesem bestehen muss. Beim Lesen einer Wohnungsanzeige wirst du sehr oft bei der Größe “6 畳” lesen. Damit ist gemeint, dass das Apartment die Größe von 6 “Tatami” hat. Um dies in Quadratmeter umzurechnen, solltest du wissen, dass ein “Tatami” 182 cm auf 90 cm misst und daher 1,62 Quadratmeter beträgt. Mit anderen Worten sind 6 “Jō” etwas weniger als 10 Quadratmeter.

Ein Apartment in Tokyo mieten: Nebenkosten

Die Abrechnung der Wohnungsnebenkosten in Japan ist ein wenig anders als in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die anfänglichen Kosten in diesen Ländern sind normalerweise auf die Monatsmiete, eine Kaution sowie die Maklergebühren begrenzt, in Japan jedoch kommen noch verschiedene Gebühren hinzu. Anschließend gibt es eine ausführliche Liste mit Gebühren, welchen du womöglich bei deiner Suche nach einem Apartment in Japan begegnen wirst. Du wirst diese Wörter auch auf Anzeigen von Immobilienagenturen finden. In der Lage zu sein, diese zu lesen, wird dir eine große Hilfe sein.

Zunächst ist es gut zu wissen, dass Miete im Japanischen als 家賃 geschrieben und als “Yachin” gelesen wird. Die zuvor angesprochene Maklergebühr wird 仲介手数料 geschrieben und “Chuukai tesuuryou” gelesen. Diese Gebühr entspricht normalerweise einer Monatsmiete. Die Kaution (Shikikin, 敷金) besteht normalerweise aus einer oder zwei Monatsmieten und wird beim Auszug erstattet. Jedoch kann es sein, dass nicht der Gesamtbetrag erstattet wird, sollten Renovierungsarbeiten beim Auszug notwendig sein. Zu guter Letzt, und wahrscheinlich nur in der japanischen Kultur ist das Schlüsselgeld, als Geschenk an den Vermieter. Es wird “reikin” (礼金) genannt und kann bis zu 3 Monatsmieten betragen, welche dem Vermieter gegeben werden und nicht zurückerstattet werden.

Heutzutage da die Anzahl an zur Verfügung stehenden Apartments kontinuierlich steigt, verschwinden diese Gebühren langsam. Nichtsdestotrotz halten sie sich teilweise noch hartnäckig und es kann sein, dass sie dir begegnen. Des Weiteren mögen es einige Mieter nicht, dass sie dieselben Schlüssel bekommen wie ihre Vormieter, woraufhin Vermieter nach jedem Auszug die Schlösser auswechseln lassen. Jeder Mieter kommt daher für diesen Tausch auf. Dies wird „Kagikoukan“ genannt.


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Den Aufbau japanischer Apartments verstehen

Die japanische Immobilienwelt hat seine eigene Sprache, wenn es um die Beschreibung des Aufbaus japanischer Apartments geht. Die gebräuchliche Beschreibung für Apartments in deutschsprachigen Ländern ist beispielsweise 2 Zimmerwohnung mit Balkon, wohingegen Beschreibungen in Japan abweichen, da sie aus einer Zahl gefolgt von Nummern bestehen.

Die erste Zahl beschreibt die Anzahl der Räume im Apartment. Die darauffolgenden Buchstaben weisen auf die Räume hin, aus welchen das Apartment besteht. Diese Bezeichnungen leiten sich aus dem Englischen für Schlafzimmer (“Room”), Wohnzimmer (“Living room”), Esszimmer (“Dining”) und Küche (“Kitchen”) ab. Daher, wenn du irgendwo 1K Apartment liest, so heißt das, dass es aus einem Zimmer mit einer kleinen Küche besteht. Ein 2DK Apartment besteht somit aus 2 Räumen sowie einem Esszimmer und der Küche, während ein 3LDK aus 3 Räumen besteht und noch dazu über ein Wohnzimmer, ein Esszimmer sowie eine Küche verfügt.

  • 1R: 1 Einzelzimmer
  • 1K: 1 Zimmer und ein Küchenbereich
  • 1DK: 1 Zimmer und ein Küchenbereich und ein Esszimmer
  • 1LDK: 1 Zimmer und eine Küche, Ess- und Wohnzimmer
  • 2K: 2 Zimmer und ein Küchenbereich
  • 2DK: 2 Zimmer und ein Küchenbereich und ein Esszimmer
  • 2LDK: 2 Zimmer und eine Küche, Ess- und Wohnzimmer
  • 3K: 3 Zimmer und ein Küchenbereich
  • 3DK: 3 Zimmer und ein Küchenbereich und ein Esszimmer
  • 3LDK: 3 Zimmer und eine Küche, Ess- und Wohnzimmer

Lesen von Plänen von Apartments in Japan

Neben den Abkürzungen in der Form von Nummern und Buchstaben, um die Anzahl der Räume sowie deren Funktion im Apartment anzugeben, können weitere Informationen den Plänen der Apartments (間取り) selbst, welche in den Fenstern von Immobilienagenturen aushängen, entnommen werden.

Hier sind einige Beispiele. Das Wort für genkan (玄関) wird sehr oft mit 玄 abgekürzt und beschreibt den Ort, an welchem man die Schuhe auszieht, bevor man das Apartment oder Haus betritt. Das Kanji 洗, welches waschen bedeutet, weist auf jenen Platz im Apartment hin, an welchem eine Waschmaschine angeschlossen werden kann. Wenn du noch kein Japanisch lesen kannst, aber das Wort “バルコニー” auf dem Plan entdeckst, wird es “Barukoni” gelesen und beschreibt wortwörtlich den Balkon. 浴室 (Yokushitsu) steht für das Badezimmer. In den meisten Einzimmerwohnungen befinden sich das Badezimmer und die Toilette in einem Raum.

Eine Unterkunft in Tokyo finden: Apartment oder “Share-House”?

Wie du vielleicht während des Lesens bemerkt hast, ist es nicht sehr einfach ein Apartment in Japan zu mieten und Bewerber durchlaufen zahlreiche Verfahren, bevor sie sich niederlassen können. Zudem sind die Mieten oft so hoch, dass der Einzug in ein „Share-House“ zumeist kosteneffektiver ist.

Dies zahlt sich vor allem aus, wenn du nur für eine kürzere Zeit in Japan bist, alleine wohnst oder noch nicht Japanisch sprichst. In diesem Fall wird empfohlen, dass du zumindest am Anfang deines Aufenthaltes das Wohnen in einem “Share-House” in Betracht ziehst. Nachdem du für einige Zeit hier in Japan gewohnt und dich eingelebt hast, kannst du dir immer noch überlegen in ein Apartment zu ziehen, sollte dies für dich die bessere Option darstellen.


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